Ins Wespennest gestochen
Donnerstag, 4. März 2021 - in Drumrum
Im Laufe des letzten Jahres konnte sich ein prächtiges Wespennest in unserem Schuppen entwickeln. Mehr oder weniger hilflos schauten wir dem zu, denn wir entdeckten den Monumentalbau erst spät in der dunkelsten Ecke hinter allerlei Gartengeräten verborgen. Ein beständiges Summen hatte uns auf die Spur gebracht, da war das Gebilde schon zu einer stattlichen Größe angewachsen. Man fragt sich jetzt zu Recht, wie denn diese Wespen geradezu houdinimäßig durch eine verschlossene Schuppentür ins Innere gelangen konnten. Nun, die Einfallspforte bildete eine abstehende Holzleiste an der äußeren Schuppenwandverkleidung. Darunter war ein circa 2cm großer Spalt, durch den die Wespen bequem pendeln konnten und das taten sie in ausgedehnten Rush-Hours von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang, jedoch glücklicherweise rückseitig-abgewandt von unserer Grill-Terrasse, so dass wir unsere Ruhe hatten. Da sich keine uns bekannten Allergiker:innen in der Nähe befanden oder länger aufhielten und die Wespen sich den ganzen Sommer über nicht aufdringlich zeigten, beließen wir das Nest einfach an Ort und Stelle. Im Januar schließlich holten wir es aus seiner dunklen Ecke, lebende Wespen befanden sich keine mehr darin. Im Schuppen sah es allerdings aus wie im Winterquartier eines absonderlichen Insektenfressers, überall lagen Wespenkadaver herum. Das konnte einem schon ein wenig Leid tun, ist aber nunmal der Lauf der Natur. Wespen zieht es ja angeblich an den gleichen Ort zurück, an dem sie schon einmal ein Nest gebaut haben. Die Tierchen haben eine feine Nase. Also haben wir die Einflugschneise an der Schuppenwand zugenagelt und alle Nestrückstände von der Wand gekratzt. Mal schauen, wie es weitergeht.